Texte über Maria

Immerwährende Hilfe

Maria

Mutter von der Immerwährenden Hilfe

Maria

Das Gnadenbild der Mutter von der Immerwährenden Hilfe hat eine bewegte Geschichte. Es ist vermutlich im ausgehenden 14. Jahrhundert auf der Insel Kreta entstanden und wurde dort verehrt, bis es gegen Ende des 15. Jahrhunderts von einem Kaufmann gestohlen wurde. Auf dem Heimweg wurde der Kaufmann sehr krank und vertraute das Bild einem Freund in Rom an. Er bat diesen, dafür Sorge zu tragen, dass das Gnadenbild in einer Kirche Roms öffentlich zur Verehrung aufgestellt würde. So bekam das Gnadenbild im Jahr 1499 einen Ehrenplatz auf dem Hochaltar der zwischen Santa Maria Maggiore und dem Lateran gelegenen Matthäuskirche der Augustiner-Eremiten.
Als im Jahr 1798 unter Napoleon die Franzosen in die Ewige Stadt einfielen und viele Kirchen zerstörten, wurde das Gnadenbild in Sicherheit gebracht. Es gelangte schließlich in eine kleine Hauskapelle Augustiner-Eremiten von Santa Maria in Posterula, wo es für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich war und in Vergessenheit geriet. Ein alter Bruder dort bewahrte aber die Erinnerung an die Wunder, die einst vor dem Bild geschahen, als es noch öffentlich verehrt wurde.
Michele Marchi hörte als junger Messdiener mit großem Interesse die Berichte des alten Paters. Er trat bei den Redemptoristen ein und wurde dort zum Priester geweiht. Er erzählte seinem Ordensgeneral von dem Gnadenbild. Dieser erbat sich eine Audienz bei Papst Pius dem IX. und dabei wurde im Jahr 1865 das Gnadenbild den Redemptoristen übertragen. Nach einer Restaurierung wird das Original des Gnadenbildes der Mutter von der Immerwährenden Hilfe seit dem Jahr 1866 bis heute in der Kirche San. Alfonso der Redemptoristen in Rom aufbewahrt.

Die Ikone von der Immerwährenden Hilfe gehört zum Typus der Passionsmadonnen und zeigt den byzantinischen Stil der Ostkirche. Wir sehen Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Maria blickt den Betrachter direkt an. Ihr direkter Blick und ihre ausgeprägten Gesichtszüge verlangen unsere Aufmerksamkeit. Ihr Kind, dessen Gesicht kindliche Züge trägt, dessen Körper aber in den Proportionen eines Erwachsenen gemalt ist, blickt ins Weite.
Die Farben der Gewänder sind von tiefer symbolischer Bedeutung. Das dunkle Blau des Mantels Mariens ist die Farbe des Glaubens, der Wahrhaftigkeit und des bergenden Schutzes, das Rot des Untergewandes steht für das Ineinander von Liebe und Leiden. Der braune Umhang Jesu weist auf seine Erdverbundenheit hin, die grüne Tunika steht für Hoffnung und Leben und der rote Gürtel ist Symbol der zum Leiden bereiten Liebe.
Ein wichtiges Detail der Ikone sind die in sehr menschlicher Art übereinander geschlungen Füße Jesu und die Sandale, die sich vom rechten Fuß losgelöst hat. Man deutet dies gewöhnlich als eine Folge des Erschreckens Jesu angesichts der angekündigten Leiden. Man kann darin aber auch ein Zeichen für die Selbstentäußerung Jesu sehen, der Gott gleich war, aber für uns wie ein Sklave wurde.
Zwei Engel erscheinen zur Linken und Rechten des Hauptes der Gottesmutter. Sie schauen auf Jesus und tragen in Tücher gehüllt die Leidenswerkzeuge. Der Erzengel Michael hält Lanze und Essigschwamm und der Erzengel Gabriel das Kreuz. Die Art, wie die Engel die Leidenswerkzeuge präsentieren und der Goldgrund des Bildes weisen aber bereits hin auf den Triumph Christi über Leiden und Tod.
Dennoch scheint sich der Gottessohn angstvoll und hilfesuchend an seine Mutter zu schmiegen, die ihn wiederum liebevoll an ihr Herz zieht. Der Mittelpunkt des Bildes ist da, wo sich die Hand der Mutter und die Hände des Kindes berühren. Marias rechte Hand hält zum einen liebevoll Jesu Hände, zum anderen aber weist sie den Betrachter hin auf Jesus. Der Blick, der zunächst von Mariens reinem Antlitz in den Bann gezogen wird, wird so über die rechte Hand der Gottesmutter auf Jesus Christus hin gelenkt.
Maria zeigt uns, dass ihr Sohn uns durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Zugleich aber macht sie deutlich, dass sie auch uns in unseren Leiden Beistand schenken wird, so wie sie ihrem Sohn angesichts seines Leidens beisteht. Der goldene Hintergrund sowie die insgesamt froh leuchtende Ausstrahlung der Ikone macht deutlich, dass alle Leiden vorübergehen werden und wie ihr Sohn nach seinem Tod auferstanden ist, auch wir Anteil an der Auferstehung erlangen werden.
Maria weiß, welche gefährlichen und Furcht erregenden Dinge es in unserem Leben gibt, sie weiß, dass wir jemanden brauchen, an den wir uns in Zeiten des Leides und der Angst wenden können. Sie möchte uns denselben liebevollen Trost spenden wie Jesus. Sie fordert uns auf, so schnell wie Jesus zu ihr zu eilen. Vertrauen wir uns Maria an, dass wir den Weg gehen, den sie uns weist.

Maria
Gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, ein armer Sünder kniet vor dir und nimmt voll Vertrauen zu dir seine Zuflucht. Mutter der Barmherzigkeit, habe Mitleid mit mir! Ich höre, wie du von allen die Zuflucht und Hoffnung der Sünder genannt wirst. Sei also auch meine Zuflucht und Hoffnung! Hilf mir aus Liebe zu Jesus Christus! Reiche deine Hand einem armen Gefallenen, der sich dir empfiehlt und für immer deinem Dienste weiht. Dankbar preise ich den Herrn, dass er in seiner Erbarmung mir ein solches Vertrauen zu dir geschenkt hat. Es ist das sichere Unterpfand für mein ewiges Heil. Bisher bin ich in meiner Armseligkeit so oft gefallen, weil ich mich nicht an dich gewandt habe. Ich weiß, wenn du mir hilfst, werde ich standhaft bleiben. Ich weiß auch, du wirst mir helfen, wenn ich mich dir empfehle. Doch ich fürchte, wenn ich in Gefahr bin zu fallen, dass ich es unterlassen könnte, zu dir zu rufen. Darum bitte ich dich um die eine Gnade, so innig ich nur kann, flehe ich dich an: Hilf, dass ich bei den Anfechtungen der Hölle immer zu dir meine Zuflucht nehme und zu dir rufe: Maria, hilf mir! Mutter von der Immerwährenden Hilfe, lass nicht zu, dass ich meinen Gott verliere!
Gegrüßet seist du, Maria ...

Gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, gib, dass ich jederzeit deinen mächtigen Namen anrufen kann, denn dein Name ist der Trost der Lebenden und die Rettung der Sterbenden. Maria, du reine, gütige Mutter, gib, dass dein Name von heute an der Atem meiner Seele wird! Große Königin, komm mir zu Hilfe, sooft ich zu dir rufe. In keiner Versuchung und keiner Not will ich es unterlassen, zu dir zu rufen, und immer wieder will ich rufen: Maria, Maria! Was für eine Tröstung und Freude ist es für mich, welches Vertrauen und welch zarte Liebe erwacht in meiner Seele, wenn ich dich nur nenne und an dich denke! Ich danke dem Herrn, dass er zu meinem Besten dir einen so schönen, liebenswürdigen und mächtigen Namen gegeben hat. Doch ich will dich nicht nur anrufen, aus Liebe will ich zu dir rufen, die Liebe soll mich daran erinnern, immer wieder zu dir zu rufen, du Mutter von der immerwährenden Hilfe!
Gegrüßet seist du, Maria ...

Gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, du bist die Ausspenderin aller Gnaden, die Gott uns Armseligen verleiht. Er hat dir solche Macht und solchen Reichtum und ein so gütiges Herz gegeben, damit du in unseren Nöten uns zu Hilfe kommst. Du bist die Fürsprecherin der ärmsten und verlassensten Sünder, wenn sie sich zu dir wenden. Hilf auch mir, ich empfehle mich dir. In deine Hand lege ich mein ewiges Heil, dir übergebe ich meine Seele. Nimm mich auf in die Zahl deiner treuesten Diener, birg mich unter deinen Schutzmantel. Wenn du mir hilfst, dann fürchte ich nichts. Hohe Königin, erflehe mir Vergebung meiner Sünden, Liebe zu Jesus, Beharrlichkeit bis ans Ende und die Gnade, stets zu dir zu rufen, du Mutter von der immerwährenden Hilfe.
Gegrüßet seist du, Maria ...

Glorwürdige Jungfrau Maria, du bist die wahre Mutter des Sohnes Gottes und bei ihm die mächtige Fürsprecherin für alle Menschen. Wegen dieser deiner Vorzüge und wegen deiner großen Güte erwähle ich dich heute, o Mutter von der Immerwährenden Hilfe, zu meiner Mutter und Patronin und bitte dich, bleibe es mir im Leben und im Sterben. Dir, Mutter, übergebe ich mich als dein Kind und verspreche dir, dich allzeit mit kindlichem Herzen treu zu verehren und deine Ehre nach Möglichkeit zu fördern. Ich bitte dich nun auch, alles an mir, deinem Kinde, zu tun, was nur je eine gute Mutter ihrem Kinde tun kann. Sei mir stets treue Mittlerin und Fürsprecherin bei deinem Sohn und hilf mir vor allem, ein Leben nach dem Willen Gottes zu führen, um einst im Himmel mit dir und deinem Sohne ewig selig zu sein! Amen.