Jahreskreis A

31. Sonntag

Erste Lesung

Mal 2,1-2.8-10

Ein großer König bin ich, spricht der Herr der Heere, und mein Name ist bei den Völkern gefürchtet.
Jetzt ergeht über euch dieser Beschluss, ihr Priester: Wenn ihr nicht hört und nicht von Herzen darauf bedacht seid, meinen Namen in Ehren zu halten - spricht der Herr der Heere -, dann schleudere ich meinen Fluch gegen euch. Ihr seid abgewichen vom Weg und habt viele zu Fall gebracht durch eure Belehrung; ihr habt den Bund Levis zunichte gemacht, spricht der Herr der Heere. Darum mache ich euch verächtlich und erniedrige euch vor dem ganzen Volk, weil ihr euch nicht an meine Wege haltet und auf die Person seht bei der Belehrung.
Und wir, haben wir nicht alle denselben Vater? Hat nicht der eine Gott uns alle erschaffen? Warum handeln wir dann treulos, einer gegen den andern, und entweihen den Bund unserer Väter?

Zweite Lesung

1Thess 2,7b-9.13

Wir sind euch freundlich begegnet: Wie eine Mutter für ihre Kinder sorgt, so waren wir euch zugetan und wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern an unserem eigenen Leben; denn ihr wart uns sehr lieb geworden.
Ihr erinnert euch, Brüder, wie wir uns gemüht und geplagt haben. Bei Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen, und haben euch so das Evangelium Gottes verkündet.
Darum danken wir Gott unablässig dafür, dass ihr das Wort Gottes, das ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt, nicht als Menschenwort, sondern - was es in Wahrheit ist - als Gottes Wort angenommen habt; und jetzt ist es in euch, den Gläubigen, wirksam.

Evangelium

Mt 23,1-12

In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sprach:
Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.
Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Demut

Demut (Mt 23)

Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger. (Mt 23,1)

Die große Gerichtsrede, die die Kapitel 23 bis 25 des Matthäusevangeliums umfasst, ist die letzte der fünf Reden Jesu, die Matthäus in seinem Evangelium aus verschiedenen Jesusworten zusammengestellt hat. Sie bildet das Gegenstück zur ersten Rede, der Bergpredigt, und umfasst sicher nicht zufällig wie diese auch genau drei Kapitel. Im ersten Teil der Rede geht es vor allem um die Leitung der Gemeinde. Jesus stellt dem Negativbild der jüdischen Pharisäer das Ideal christlicher Brüderlichkeit und Demut gegenüber.
Wie der Prophet Maleachi, so wendet sich auch Jesus in seiner Kritik im heutigen Evangelium besonders an die religiösen Führer. Sie geben vor, in Gottes Namen zu sprechen, aber ihr Tun zeigt deutlich, dass sie nicht nach Gottes Willen handeln. Gerade sie, die im Namen Gottes für mehr Gerechtigkeit unter den Menschen eintreten müssten, sind selbst zu Ausbeutern geworden, die nur auf den eigenen Vorteil aus sind.

Er sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. (Mt 23,2-7)

Jesus kritisiert nicht die Lehre der Pharisäer. Sie suchen nach der Gerechtigkeit Gottes und wissen, was diese bedeutet. Sie kennen den Willen Gottes, aber sie bringen ihn nur mit ihren Worten, nicht durch ihr Tun zum Ausdruck. Schön reden können viele und damit auch leicht andere blenden. Die innere Haltung entdeckt man erst bei genauerem Hinsehen. Gerade das macht religiöse Lehrer so gefährlich. Die Leute lassen sich blenden von ihrem frommen Schein und bringen ihnen Ehre und gehorsam entgegen, stöhnen aber auf der anderen Seite unter den Lasten, die ihnen von den religiösen Führern auferlegt werden.
Wer ein wahrhafter Diener Gottes ist, wird lieber selbst um der anderen willen vieles auf sich nehmen, als andere für sich Lasten tragen zu lassen. Er leidet für seine Gemeinde. Seine innige Beziehung zu Gott trägt er nicht nach außen, sondern betet in der Nacht in der Verborgenheit seiner Kammer. Er stellt sich nicht in den Mittelpunkt und hält nicht Ausschau danach, wo er das beste Essen bekommt, sondern hält sich bescheiden zurück. Es geht nicht darum, dass man sich nicht grüßen lassen dürfte oder nicht einladen lassen darf, es geht vielmehr darum, dass es nicht angebracht ist, wegen seines Amtes den Anspruch zu erheben, eine Stellung vor allen anderen einzunehmen.

Der Herr verbietet nicht, dass diejenigen, denen solche Behandlung von Amt und Standes wegen gebührt, auf dem Markt gegrüßt werden oder den ersten Platz bei Tisch einnehmen. Er sagt vielmehr, dass die Gläubigen diejenigen, welche solches allzu sehr lieben - ob sie es nun bereits haben oder nicht - meiden sollen; es ist kein gutes Zeichen für ihren Charakter. (Hrabanus)

Letztlich geht es darum, dass innerhalb der Gemeinde erkennbar werden muss, wer der Herr, wer der Lehrer und wer der Meister ist. Dies ist allein Jesus Christus. Alle anderen sind Diener, jeder auf dem Platz und Rang, der ihm zugemessen ist.

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Mt 23,8-12)

Gott wird für die rechte Ordnung in der Gemeinde Sorge tragen. Niemand soll sich selbst in den Vordergrund drängen. Machtkämpfe soll es in der Gemeinde nicht geben. Wer sie führt, richtet sich nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Gott.

Das ist die Ursache aller Übel: den Thronsitz eines Meisters zu begehren. (Johannes Chrysostomus)

Die Väter haben immer wieder auf die Bedeutung der Demut hingewiesen. Demut bedeutet Mut zum Dienen. Sie ist also kein ängstliches Duckmäusertum, wie heute viele glauben. Demut beruht vielmehr auf einer inneren Größe, die es nicht nötig hat, die eigene Person immer in den Vordergrund zu stellen und vor den Menschen zu glänzen, sondern den Mut hat, sich auch einmal hinten anzustellen und gerade im Dienst an den Menschen Größe zu zeigen. Die Demut weiß darum, dass es eine größere Ehre gibt als die, einen Augenblick der Weltgeschichte lang von den Menschen geachtet und gelobt zu werden.
Die Worte Jesu bleiben bis heute eine Anfrage an jeden von uns, ob unsere Frömmigkeit auch wirklich aus unserem Herzen kommt und unser Leben bestimmt, oder nur frommer Schein ist.

Maleachi

Hingabe (Mal 2)

Ich liebe euch, spricht der Herr. (Mal 1,2)

Gott sagt den Menschen seine Liebe zu, indem er einen Bund schließt mit seinem Volk und durch das Opfer seines Sohnes. Wie könnte Gott den Menschen deutlicher zeigen, was er für sie empfindet? Doch die Menschen verstehen Gott nicht. Was will er von uns? Meint er es wirklich gut mit uns? Schaut doch, wie es auf der Erde zugeht, Kriege, Feindschaft, Krankheit, Unheil und Tod. Wo ist Gott mit seiner Liebe?
Doch all das Unheil dieser Welt ist nicht Folge einer mangelnden Liebe Gottes, sondern ist Folge der Sünde des Menschen, der sich bewusst gegen Gott stellt und somit auch den Blick auf Gott verstellt. Um Gottes Liebe auf der Erde erfahrbar werden zu lassen, braucht es Menschen, die sich Gott hingeben, die seiner Liebe vertrauen, die sich ganz auf ihn verlassen, und so Gottes Liebe erfahrbar werden lassen. Dann werden die Menschen Gott erkennen und die Macht seiner Liebe.

Jetzt ergeht über euch dieser Beschluss, ihr Priester:
Ihr aber, ihr seid abgewichen vom Weg und habt viele zu Fall gebracht durch eure Belehrung; ihr habt den Bund Levis zunichte gemacht, spricht der Herr der Heere. Darum mache ich euch verächtlich und erniedrige euch vor dem ganzen Volk, weil ihr euch nicht an meine Wege haltet und auf die Person seht bei der Belehrung. (Mal 2,8-9)

Der Priester soll in besonderer Weise Zeugnis geben von Gottes Liebe. Er soll die Weisung Gottes den Menschen bringen, damit Gottes Heil erfahrbar wird. Er soll den Irrenden den rechten Weg weisen, damit sie nicht in Sünde fallen. Heilige Priester braucht das Volk, doch wo der Priester selbst in Sünde fällt und den Blick auf Gott verstellt, wie soll da das Volk zu Gott finden? So kommt gerade dem Priester eine besondere Verantwortung zu, für die er auch von Gott zur Rechenschaft gezogen wird.
Vor allem soll der Priester ohne Ansehen der Person den Menschen Gottes Weisung verkünden. Doch immer wieder haben sich die Priester mit den Mächtigen verbündet, kommen lieber zu den Reichen, bei denen sie viele Geschenke und ein gutes Essen bekommen, als zu den Armen, bei denen es ungemütlich ist und die nichts geben können. Aber gerade die Armen sind Gottes geliebte Kinder und gerade bei ihnen begegnet man Gott. Immer wieder haben große Heilige diese Erfahrung gemacht, wie der heilige Martin, als er seinen Mantel mit dem Bettler teilte oder Franziskus, als er den Aussätzigen küsste. Die selbstlose Hingabe an die Armen öffnet das Tor zur Heiligkeit.
Das zweite Vatikanische Konzil spricht vom allgemeinen Priestertum der Gläubigen. Uns allen kommt eine besondere Verantwortung zu. Wir alle sind gerufen, Gottes Gebote zu halten und mit unserem Leben der Welt ein Beispiel zu geben. Als Glieder Christi sind wir berufen, Abbilder des Herrn in dieser Welt zu sein und seine Liebe erfahrbar werden zu lassen.
"Ein halbes Opfer blutet, ein ganzes Opfer flammt." So sagt ein alter frommer Spruch. Ein halbherziges Opfer ist ein Verzicht ohne Gewinn. Gott will unsere ganze Hingabe. Gott will, dass wir ihm freigebig alles schenken, damit auch er uns freigebig beschenken kann. Wer Gott ein Opfer bringt, darf nicht kalkulieren und keine Gewinn- und Verlustrechnung aufstellen. Gott ist kein Händler, der je nach Qualität der Opfergabe bestimmte Hilfen im Angebot hat. Wer so mit Gott handeln will, hat nichts von Gott verstanden. Gott will uns ganz. Mit Gott rechnen heißt, ihm alles schenken, und das bedeutet auch, von ihm alles zu erwarten. Wer so mit Gott lebt, wird nicht enttäuscht werden, denn Gott ist groß und er kann stets das vollbringen, was er will.

Haben wir nicht alle denselben Vater? Hat nicht der eine Gott uns alle erschaffen? Warum handeln wir dann treulos, einer gegen den anderen? (Maleachi 2,10)

Dieser Vers verstärkt noch einmal die Betonung darauf, dass wir alle in der Verantwortung stehen. Wir dürfen nicht mit dem Finger zeigen auf "die da oben" und meinen, damit von unseren eigenen Fehlern ablenken zu können. Jeder muss zuerst auf sich schauen und das ihm mögliche Gute tun. Darauf kommt es an. Und wenn es auch eine noch so kleine Tat ist, jeder hat die Möglichkeit, in seinem begrenzten Umfeld der Liebe Gottes eine Chance zu geben.
Die Worte des Propheten erinnern auch an den ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Zwar sind die Worte des Maleachi nicht in dieser Universalität gemeint. Ihm geht es vielmehr darum, mit dem Hinweis auf die besondere Erwählung Israels das Volk zu ermahnen, keine Mischehen mit Nichtisraeliten einzugehen. Zugleich kritisiert er eine allzu leichtfertige Scheidungspraxis unter den Israeliten. Kann man seine Worte dann doch noch mit einem so universalen Dokument vergleichen, wie es die Erklärung der Menschenrechte ist? Wir müssen Maleachi als Kind seiner Zeit verstehen. Für Israel war es wichtig, um als Volk überleben zu können, dass die eigene Identität nach außen hin bewahrt wurde und dass das Volk im inneren eine stabile Gesellschaft auf dem Fundament der Familie bildete.
Wie ist es heute? Die Welt wächst immer mehr zusammen, auch wenn einzelne Völker immer wieder versuchen, sich auf anachronistische Weise abzuschotten und in einen Gesellschaftszustand der Vergangenheit zurückzukehren. Es mag früher schöner gewesen sein, die Welt in manchem einfacher, in besserer Ordnung. Aber die Geschichte nimmt ihren Lauf, wir können das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Wir müssen uns vielmehr den Herausforderungen des Jetzt und Heute und einer vielleicht noch chaotischeren Zukunft stellen.

Menschenrechte

Der Friede unter den Menschen kann nur gelingen, wenn wir bereit sind, zu einem neuen Bild vom Menschen zu finden, das den Menschen sieht unabhängig von Rasse, Religion und Geschlecht. Vieles sperrt sich in uns dagegen. Dieses neue Menschenbild birgt Risiken. Es bedeutet - gerade für uns Westeuropäer - auf gewohnte Statusvorteile zu verzichten. Es ist wohl die größte Herausforderung unserer Zeit, dass wir zu diesem neuen Menschenbild finden, das alle Menschen in Gerechtigkeit miteinander leben lässt.
Die Menschen sehnen sich nach dieser Gerechtigkeit, nach Freiheit und Gleichheit, und doch schaffen sie es nicht, diese dauerhaft zu verwirklichen. Immer wieder werden die Unterschiede mehr betont als das Gemeinsame. Das Einkommen, der soziale Status, die Herkunft, die Hautfarbe, die Religion, dies und vieles mehr sind Merkmale nach denen wir die Menschen einteilen, beurteilen und oft auch verurteilen.
Haben wir nicht alle denselben Vater? Vielleicht gelingt es uns, wenn wir in jedem Menschen ein Kind Gottes sehen, unsere Vorurteile abzubauen, damit nicht mehr einer gegen den anderen steht, sondern eine Gemeinschaft entsteht im Geist wahrer Brüderlichkeit.

Gott unser Vater,
Gott du Vater aller Menschen,
Gott du Vater der Armen und der Reichen,
Gott du Vater der Weißen und Farbigen,
Gott du Vater der Gläubigen und Ungläubigen,
Gott du Vater aller Menschen,
derer die dich suchen und derer, die nicht nach dir fragen,
du hast alles in Dasein gerufen,
du bist mitten unter uns.
Lass uns in Frieden zusammen leben,
lass uns einander achten und lieben
trotz aller Unterschiede in Herkunft und Tradition,
trotz aller Unterschiede im Glauben und Verstehen,
trotz aller Unterschiede in Bildung und Vermögen,
und gerade damit Zeugnis geben von deiner Liebe.
Lass uns in Frieden zusammen leben
und das Anderssein des anderen
nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung erkennen.
Bewahre uns vor Hass und Gewalt
und lass die Liebe über allem triumphieren.
Amen.
Gottes Wort

Gottes Wort (1Thess)

Die Heilige Schrift unterscheidet sich von anderen Büchern. Auch wenn ihre Worte von Menschen niederge- schrieben wurden, spricht doch Gott durch sie in ganz besonderer Weise zu uns. Daher dürfen wir sie nicht nur wie ein gewöhnliches Buch lesen. Die Heilige Schrift vermittelt uns mehr als Informationen und schöne Gedanken. Ihre Worte wollen vielmehr in uns wirksam werden und uns verwandeln zu Menschen, die leben, so wie Gott es will.
Daher will sie nicht nur gelesen werden, sondern ihre Worte wollen ganz in uns eindringen. Dies ist möglich, wenn wir die Worte der Heiligen Schrift immer und immer wieder betrachten. Durch diese Betrachtung werden wir selbst zu einem lebendigen Christus gestaltet, wird Gottes Wort Fleisch in uns.

Meditation bedeutet, sich dem biblischen Wort mehr und mehr innerlich zur Verfügung zu stellen, so dass das göttliche Wort uns leiten und öffnen kann, unsere Ängste vertreibt und Wohnung in uns nimmt. Echte Meditation heißt, das Wort in uns Fleisch werden lassen. (Henri Nouwen)

Es ist diese Wirksamkeit, die uns erfahren lässt, dass Gott in diesen Worten wirklich zu uns spricht. Doch dazu braucht es auch den Mut, sich auf diese Entdeckungsreise einzulassen. Bitten wir Gott um diesen Mut und darum, dass sein Wort auch heute seine Kraft unter den Menschen entfaltet, dass es auch in mir wirksam werde.