Die Heiligen

18.6. Marcus,Marcellianus

Marcus und Marcellianus

Marcus und Marcellianus
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Märtyrer

Die Lebensbeschreibung der heiligen Zwillingsbrüder Marcus und Marcellianus ist eng verknüpft mit der Legende des hl. Sebastian.
Marcus und Marcellianus sind Kinder einer vornehmen römischen Familie. Sie sind bereit, als Märtyrer für ihren Glauben zu sterben. Jedoch traten nacheinander ihre Mutter, ihr Vater und ihre Ehefrauen auf, um sie mit herzzerreißenden Worten von ihrem Entschluss, für ihren Glauben zu sterben, abzubringen. Diese äußern ihr Unverständnis darüber, wie die beiden sich nahezu freiwillig in den Tod begeben und damit ihrer Familie einen so großen Schmerz zufügen können.
Als die beiden schon fast so weit waren, den Bitten ihrer Angehörigen nachzugeben, trat Sebastian auf, der ihnen deutlich macht, dass der Wert des ewigen Lebens, das sie durch ihr Martyrium empfangen werden, den des irdischen Lebens bei weitem übersteigt. Auch ihren Angehörigen wird ihr Tod nicht zum Schaden sein.

Ihr starken Ritter Christi, lasst euch nicht die ewige Krone rauben durch Bitten und süße Worte. Fürchtet euch nicht, denn diese werden nicht von euch geschieden, sondern sie gehen euch voraus, um euch eine Wohnung in den Sternen zu bereiten. Denn seht, von Anbeginn der Welt hat dieses Leben die betrogen, die darauf gebaut haben, es hat die genarrt, die es suchten und die zu Spott gemacht, die ihm vertrauten.

Dann kam aber doch alles anders. Zoe, die Frau des Richters Nicostratus, die stumm war, wird durch Sebastian geheilt und kann plötzlich reden. Darüber ist ihr Mann Nicostratus so erstaunt, dass auch er sich bekehrt und die gefangenen Christen frei lässt. Alle Anwesenden, auch die Angehörigen von Marcus uns Marcellianus, ließen sich daraufhin taufen. Doch die beiden waren nicht gerade glücklich darüber, dass ihnen die so nahe liegende Krone des Martyriums plötzlich verloren zu sein schien.

Wir wollen den Sieg nicht lassen, den wir schon erstritten haben.

Noch war aber die Zeit nicht gekommen, in der die Christen in Frieden leben konnten. Die Heiden wollten nicht dulden, dass auch viele angesehene Römer sich zum Christentum bekehrten. Zuerst wurde Zoe ergriffen und nach langer Marter getötet. Tranquillinus, der Vater von Marcus und Marcellianus, brennt nun selbst danach, das Martyrium zu erlangen:

Die Frauen eilen uns voraus zur Marterkrone, was säumen wir?

Wenige Tage später wurde er gesteinigt. Marcus und Marcellianus aber wurden an einen Pfahl gebunden. Mit den Psalmworten auf den Lippen:

Seht doch wie gut und schön es ist, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen (Ps 133,1),

starben sie durch Speere, die Soldaten in ihren Leib stießen.