Die Heiligen

26.9. Kosmas u. Damian

Kosmas und Damian

Kosmas und Damian
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Ärzte
Märtyrer

Kosmas und Damian waren Brüder. Sie stammten vermutlich aus Kleinasien aus dem Gebiet des heutigen Syrien, das damals zum Römischen Reich gehörte. Sie lebten im 3. Jahrhundert, zu einer Zeit, als die Christen im Römischen Reich noch verfolgt wurden. Ihre Eltern waren vornehme Römer und besonders durch ihre Mutter Theodora erhielten sie als Kinder eine christliche Erziehung. Sie sollen noch drei weitere Brüder gehabt haben, die namentlich erwähnt werden, Leontios, Anthimos und Euprepios.
Kosmas und Damian studierten die Heilkunst und wurden Ärzte. Auf Grund ihres christlichen Glaubens nutzten sie ihr Wissen aber nicht dazu, möglichst viel eigenes Vermögen anzuhäufen, sondern sie boten ihre Heilkunst unentgeltlich an. Sie wussten, dass es nicht allein ihr Wissen war, das die Kranken gesund machte, sondern dass vor allem Gott durch sie wirkte. Sie folgten dem Wort Jesu:

Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. (Mt 10,8)

In einer Lebensbeschreibung der Heiligen heißt es:

Da sie aber den christlichen Glauben angenommen hatten, fingen sie an, umsonst eine große Anzahl Kranker zu behandeln, und das nicht mit irgendwelchen Kräutern oder anderen gekochten Arzneien, sondern mit der Kraft Christi. Denn während sie durch die Städte und Dörfer gingen, predigten sie Christus und heilten die Kranken in seinem Namen.

Als Damian einmal auf Drängen einer reichen Frau, die sie geheilt hatten, ein kleines Geschenk angenommen hatte, war Cosmas darüber so erzürnt, dass er sagte, er wolle später einmal nicht neben seinem Bruder begraben werden. Doch in einem Traum wurde ihm gesagt, dass sein Bruder recht gehandelt hatte und er nahm sein Wort zurück. In der Legenda Aurea heißt es aber, dass nach dem Tod der Heiligen erst noch ein sprechendes Kamel die Christen davon überzeugen musste, dass die beiden Heiligen doch beieinander begraben werden durften.
Cosmas und Damian besaßen die Gabe der Heilung in ganz besonderem Maße. Jede Erkrankung verlor vor ihnen ihre Kraft. Leidende Menschen und Tiere wurden gesund, sobald die heiligen Ärzte ihnen ihre Hände auflegten. Es soll ihnen sogar die gelungen sein, ein Bein zu amputieren und durch das Bein eines Toten zu ersetzen. Dabei legten sie stets Zeugnis ab für Jesus Christus, der ihnen diese Heilkraft geschenkt hat, und sagten zu den Kranken:

Ihr sollt wissen, dass wir nur unsere Hände auf euch legen, und mit unserer Kraft nichts zu tun vermögen, sondern alles vollbringt die allmächtige Kraft Christi, des einen wahren Gottes.

Für ihren unentgeltlichen Dienst erhielten sie den Ehrentitel "Anargyroi", die Uneigennützigen. Wörtlich übersetzt heißt der griechische Ausdruck "hoi hagioi anargyroi", die Heiligen, die ohne Silber, also umsonst, behandeln. Die Ostkirche spricht zwölf Heiligen diesen Ehrentitel zu.

Den heidnischen Herrschern jedoch war die Heilkunst der christlichen Ärzte ein Dorn im Auge. Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian wurden sie vor Gericht gestellt und sollten den heidnischen Göttern opfern. Als sie das Opfer verweigerten, wurden sie zum Tod verurteilt. Der Legende nach wurden sie in unter dem Präfekten Lysias in der Stadt Aigai in Kilikien gefoltert und in den Kerker geworfen. Von dort kamen sie jedoch durch ein Wunder frei. Viele weitere Qualen, die die Heiden den Heiligen zugedacht hatten, um sie zu martern, konnten ihnen nicht schaden, Pfeile und Steine prallten an ihnen ab, Feuer konnte sie nicht verbrennen. So wurden sie schließlich mit dem Schwert enthauptet. Das Martyrium erlitten sie zusammen mit ihren drei Brüdern Leontios, Anthimos und Euprepios.

Kosmas und Damian

Bald nach ihrem Tod setzte die Verehrung der Heiligen ein, zunächst im Osten, doch bald auch im Westen. In Rom wurde wahrscheinlich schon im 4. Jahrhundert zu ihren Ehren eine Kirche errichtet. Im frühen Mittelalter breitete sich ihre Verehrung auch nördlich der Alpen aus. Bereits um das Jahr 850 brachte Bischof Altfrid von Hildesheim Reliquien der beiden Märtyrer in den Dom von Hildesheim. Von dort kamen einige Reliquien im Jahr 985 nach Essen und befinden sich bis heute im Essener Domschatz. Um diese Zeit brachte auch Erzbischof Adaldag von Bremen Reliquien der Heiligen aus Italien in seine Bischofsstadt. Dort wurde für sie um 1400 ein kostbarer Schrein gefertigt. Dieser kam durch Erzherzog Maximilian von Bayern nach München und befindet sich heute in der Kirche St. Michael in der Münchner Fußgängerzone.
Die Namen der heiligen Brüder werden im Ersten Hochgebet genannt. Auch nach ihrem Tod wirkten sie viele Wunder an Kranken. In manchen Gegenden gibt es Kirchen und Kapellen, in denen Modelle der nach Anrufung der Heiligen geheilten Gliedmaßen als Votivgaben aufgestellt sind. Cosmas und Damian werden bis heute um ihre Hilfe angerufen und als Patrone der Ärzte und Apotheker verehrt.

Wir preisen euch, o ruhmreiche Wundertäter Kosmas und Damian, und verehren euer ehrwürdiges Leiden, das ihr um Christi willen erduldet habt. Die ihr die Gnadengabe der Heilung empfangen habt, schenkt denen, die in Not sind, die Gesundheit, ihr wundertätigen, ruhmreichen Ärzte!