Texte über Maria

Der Duft Mariens

Maria

Dem Duft Mariens folgen

Maria

Dem Duft Mariens folgen

In odorem unguentorum tuorum currimus: adolescentulae dilexerunt te nimis.

Im Duft deiner Salben laufen wir, die jungen Mädchen lieben dich sehr.

In dieser Antiphon finden wir eines von vielen Bildern aus dem Alttestamentlichen Hohenlied, das Eingang gefunden hat in die Marienverehrung. Maria wird hier gesehen als eine wunderschöne Frau, die in Freundschaft lebt mit den Frauen ihrer Umgebung. Sie ist unter ihnen etwas Besonderes, sticht aus ihnen heraus, aber nicht so, dass sie den Neid der anderen erwecken würde, sondern so, dass sich die anderen mit ihr zusammen freuen.

Köstlich ist der Duft deiner Salben, dein Name hingegossenes Salböl; darum lieben dich die Mädchen. (Hld 1,3)

Maria duftet. In der Legende heißt es, dass bei ihrer Himmelfahrt die Apostel nur das leere Grab fanden, doch aus dem Grab entströmte ein unbeschreiblich schöner Duft. Wir können diesen Duft an den Marienfesten riechen. Viele stehen mit Blumen im Zusammenhang. Der Marienaltar ist meist der am schönsten geschmückte Altar der Kirche, besonders in den Marienmonaten Mai und Oktober. Am Hochfest Mariä Himmelfahrt werden die Kräuter gesegnet. Maria ist die edle Rose, die ihren lieblichen Duft durch alle Zeiten der Geschichte verströmt.
Jemand riechen können, das ist ein Zeichen der Verbundenheit und des Zutrauens. Bei der Antiphon kommen uns vielleicht auch Bilder von jungen Mädchen in den Sinn, die ihrem Vorbild nacheilen, duftend, in leichten Gewändern, mit Blüten im Haar. Sie freuen sich mit der Erwählten an ihrer Erwählung, ohne Neid. Daher haben sie auch Anteil an ihrer Freude. Ein unbeschwertes Leben. Aber ist das wirklich ein Bild für uns, wie die Blumenkinder durchs Leben zu laufen? Vielleicht doch irgendwie. Es zeigt uns, dass wir uns in all den Widrigkeiten des Lebens, in allen Schmerzen und Leiden ein frohes Herz bewahren können, wenn wir uns als Gottes geliebte Kinder erfahren.

Dem Duft Mariens folgen. Wenn wir im Mief unseres Alltags sitzen und überall unsere Luft durch Abgase verschmutzt wird, können wir uns einen Ort der Erholung schaffen. Man kann sich immer wieder frische Blumen in die Wohnung holen und sich an ihren Farben und Düften freuen und vielleicht damit auch das Marienbild in der Wohnung schmücken.

Heilige Maria, du bist eine Blume, schöner als der Himmel, duftender als der Wohlgeruch des Paradieses und heilbringender als jede Arznei! Aus dem Grab, in dem man Deinen Leib vergebens suchte, blühten Blumen empor. So schmückten Blumen deine Wiege, wie dein Grab als sinnreiche Mahnung, dass die Christenheit dich einst als die schönste aller Blumen verehren wird. Aus tiefstem Herzensgrund will ich dich grüßen: Maria, meine Blume! Amen.

Maria
Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon, eine Lilie der Täler. (Hld 2,1)

Lesen wir im Hohenlied etwas weiter, so nennt sich die Frau, die zum Bild für Maria geworden ist, selbst eine Blume. Der heilige Epiphanius preist sie als die schönste Blume im Garten Gottes, und der heilige Germanus sagt: Gerne will ich sterben, wenn ich in Wahrheit diese Blume mein nennen kann. Der heilige Bernhard erklärt ihren Duft als nichts anderes als den Wohlgeruch ihres guten Beispiels, ihrer erhabenen Heiligkeit, ihrer Tugenden und guten Werke.
Hugo von St. Viktor sagt: Eine vollkommene Blume muss drei Eigenschaften haben, schön, wohlriechend und heilsam. All das finden wir in höchstem Maße an Maria verwirklicht. Sie ist die vollkommene Blume, weil sie die schönste ist und einen Duft ausströmt, der alle Wohlgerüche übertrifft. Die dritte Eigenschaft einer vollkommenen Blume ist die seltenste von allen. Es gibt Blumen, schön und duftig, aber ohne Heilkraft, während es solche gibt, die Krankheiten heilen, aber denen Geruch und Schönheit fehlt. Nur in einer einzigen Blume finden wir auch die Heilkraft mit Duft und Pracht vereint im höchsten Maße, in Maria, die die heilige Kirche das Heil der Kranken nennt. Wie ihr göttlicher Sohn auf Erden so viele Leidende gesund gemacht und so viele Kranke geheilt hat, so nimmt auch Maria den Schmerz hinweg und es gibt kein Weh des Leibes und der Seele, wovon sie nicht die Menschen befreit.
Vertrauen auch wir uns immer wieder der Fürsprache Mariens an. Sie ist unsere Mutter im Himmel, die uns auch auf Erden nicht fern ist. Wir können den Duft ihrer Salben riechen, wir können hinter ihr laufen. Das schenkt uns Freude und gibt uns Trost. Hier haben wir schon jetzt Anteil an der ewigen Freude der Kinder Gottes. Maria ist mit Leib und Seele bei ihrem Sohn im Himmel. Dies zeigt uns: Der Himmel steht offen, der Himmel hat ein Herz für jeden Menschen.

Unbefleckte Jungfrau, Mutter Gottes und Mutter der Menschen! Wir glauben, dass du mit Seele und Leib glorreich in den Himmel aufgenommen worden bist, wo du von allen Chören der Engel und allen Scharen der Heiligen feierlich zur Königin ausgerufen wurdest. Mit ihnen vereinen wir uns, um den Herrn zu loben und zu preisen.
Wir kommen mit unseren Sehnsüchten und Bitten zu dir, unserer Mutter. Wir rufen dich als unsere Mutter an, erwählen dich als unsere Führerin, als Kraft und Trost unseres Lebens. Wir vertrauen darauf, dass deine Augen, die geweint haben über die mit Jesu Blut getränkte Erde, sich auch den Leidenden dieser Welt zuwenden, die Krieg, Verfolgung und Unterdrückung ausgeliefert sind. Wir erwarten von deinem himmlischen Licht und von deinem milden Erbarmen Trost für alle Herzensängste und Hilfe für die leidgeprüfte Kirche.
Wir glauben, dass du in der Herrlichkeit, wo du mit der Sonne bekleidet und mit Sternen gekrönt herrschst, nach Jesus die Freude und Seligkeit aller Engel und aller Heiligen bist. Wir schauen in der Kraft des Glaubens an die künftige Auferstehung zu dir auf, unserem Leben, unserer Süßigkeit, unserer Hoffnung. Ziehe uns an mit deiner milden Stimme, um uns einst Jesus zu zeigen, die gebenedeite Frucht deines Leibes, o gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. Amen.