Die Heiligen

22.2. Margareta v.Cortona

Hl. Margareta von Cortona

Margareta von Cortona
1247-1297

Es ist kein Phänomen unserer Zeit, dass hübsche junge Frauen in der Gesellschaft reicher Männer angetroffen werden und dass diese Beziehungen nicht immer dem entsprechen, was fromme Sitte sich unter einem geordneten Zusammenleben von Mann und Frau vorstellt. Es ist aber auch kein Phänomen heutiger Tage, dass bei eben diesen hübschen Frauen hinter der Fassade des heiteren Luxuslebens manchmal tiefes Leid steckt. Zu allen Zeiten ist es aber auch so, dass jeder Mensch mit Gott ein neues Leben beginnen kann - wenn er dies möchte.

Die im Jahr 1247 geborene Margareta (der Name bedeutet Perle oder Blütenknospe) ist ein solches hübsches Mädchen, das in seinem Leben allerlei Stürmen ausgesetzt war. Als sie sieben Jahre alt ist stirbt ihre Mutter. Die Stiefmutter macht ihr das Leben zur Hölle, so dass sie mit 16 von zu Hause auszieht. Neun Jahre lebt sie fortan mit einem Adligen in einer Liebesbeziehung zusammen ohne mit ihm die Ehe einzugehen, sie führt ein luxuriöses Leben und bekommt einen Sohn.
Die frommen Wurzeln, die ihre Mutter in sie gelegt hat, bleiben aber lebendig. Margareta berichtet selbst von jener Zeit als einer Zeit "der Sünde und Schande". Sie wendet sich von diesem Leben ab, als der plötzliche Tod ihres Liebhabers ihr die Vergänglichkeit des Lebens bewusst macht. Er wurde von Räubern im Wald ermordet. Sein Hund führt Margareta zu dem seit Tagen verschwundenen Leichnam. Ein Hund findet sich daher oft auf den Darstellungen Margaretas. Als sie vor dem von Würmern zerfressenen Leichnam steht, sagt sie: "Um dieses faulenden, stinkenden Körpers willen habe ich gesündigt. Ich habe Gott verachtet. Barmherziger, ich will Buße tun."
Sie möchte nun ein neues Leben beginnen und bittet um Aufnahme im Kloster, doch man weist sie ob ihres bisherigen unsittlichen Lebenswandels ab. Sie verdient sich nun ihr Geld damit, dass sie reichen Frauen während der Schwangerschaft und im Kindbett beisteht. Als man ihre Bußfertigkeit erkennt, wird sie 1275 in den Dritten Orden der Franziskaner aufgenommen. Margareta führt nun ein Leben der Buße und Einsamkeit. Sie hat starke Versuchungen und Ängste zu bestehen, Unsicherheit quält sie, doch sie vertraut der Zusage Jesu, ihr nahe zu sein auch in Zeiten der Finsternis und Gottferne. Aufopferungsvoll widmet sie sich der Krankenpflege und gründet in Cortona ein Hospital. Sie sagte oft:

Wenn ich könnte, gäbe ich mein Herz für die Armen.

Geschwächt von ihren strengen Bußübungen, starb sie am 22. Februar 1297 in Cortona.