Die Heiligen

20.7. Margareta v. Ant.

Margareta von Antiochien

Margareta von Antiochien
+ um 305
Jungfrau
Märtyrin

Margareta von Antiochien, die heilige Jungfrau mit dem Drachen, findet sich in vielen Kirchen dargestellt. Sie war eine der populärsten Heiligen des Mittelalters. Obwohl bereits im 5. Jahrhundert die Echtheit ihrer Lebensbeschreibung angezweifelt wurde, fand sie Eingang in den kirchlichen Heiligenkalender und wird in der Kirche des Ostens und des Westens verehrt, in der Ostkirche ist sie unter dem Namen Marina bekannt.
Margareta war die Tochter eines Heiden namens Theodosius und wurde in Antiochien in Pisidien geboren. Ihre Amme erzog sie im christlichen Glauben, sehr zum Missfallen ihres heidnischen Vaters. Margareta musste daher mit ihrer Amme aufs Land fliehen. Dort hütete sie Schafe. Dabei wurde der Stadtpräfekt Olibrius auf sie aufmerksam und begehrte sie zur Frau. Die damals etwa 15-jährige Margareta aber erklärte, dass sie keinen andern Bräutigam habe als Jesus Christus. Alle Versuche, Margareta umzustimmen, schlugen fehl. Standhaft bekannte sie:

Christus gab sich für mich in den Tod, also will auch ich für Christus sterben.

Aus Wut über ihre Ablehnung, aber auch wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus Christus, ließ Olibrius sie foltern und, nachdem sie am ganzen Körper zerschunden war, ins Gefängnis werfen. Ihre ganze äußere Schönheit war dahin. Ihr aber war die Schönheit ihrer Seele, mit der sie vor Gott treten sollte, wichtiger als die vergängliche Schönheit des Leibes.

Die Pein des Leibes ist das Heil der Seele, soll sie gesagt haben.

Im Kerker erschien ihr der Teufel in Gestalt eines Drachen und quälte sie. Margareta aber besiegte den Drachen durch das Zeichen des Kreuzes. Nachdem sie den Teufel bezwungen hatte, setzte sie triumphierend ihren rechten Fuß auf seinen Kopf.

Da liege, du stolzer Teufel, unter eines Weibes Fuß.

Der Sieg über die List des Teufels ließ sie umso standhafter die Folterqualen erdulden, die ihr wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus Christus noch bevorstanden. Als die Menschen ihren Glauben sahen, bekehrten sich viele zum Christentum. Es heißt, dass alle, die sich taufen ließen, sogleich wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden. Auch Margareta wurde enthauptet.
Vor ihrem Tod betete Margareta für ihre Verfolger, aber auch für alle, die ihr Gedächtnis feiern und ihren Namen anrufen werden, besonders für die Frauen, die Probleme während der Schwangerschaft haben. Und eine Stimme vom Himmel bestätigte die Erhörung ihres Gebetes. So gilt Margareta besonders als Helferin der schwangeren Frauen. Sie zählt zu den 14 Nothelfern.
Die Verehrung der heiligen Margareta reicht nachweislich bis ins siebte Jahrhundert zurück. Ihr Martyrium lässt sich nicht sicher datieren, ist aber während der Christenverfolgungen gegen Ende des 3. Jahrhunderts anzunehmen. Ihre Reliquien gelangten von Antiochia nach Konstantinopel und 908 nach Italien. Im 12. Jahrhundert errichtete man über ihnen in Montefiascone eine Kathedrale, ihre Hand kam nach Venedig und ihr Gürtel nach Paris.