Marienfeste

23.1. Mariä Verlobung

Mariä Verlobung

Mariä Verlobung

Mariä Verlobung

Die Ursprünge des Festes Mariä Verlobung (desponsatio beatae Mariae virginis) liegen im 15. Jahrhundert in Frankreich. Im 16. Jahrhundert wurde es von den Franziskanern übernommen und im Jahr 1725 wurde es schließlich von Papst Benedikt XIII. auf den 23. Januar gelegt und für die ganze Kirche eingeführt. Heute ist es aus dem Festkalender der Kirche verschwunden. Wir wollen es aber dennoch in Erinnerung bewahren.
Dass Maria mit Josef verlobt war, berichten uns die Evangelien, ebenso, dass Maria Jungfrau war, die Ehe mit Josef also nicht vollzogen wurde. Bei Matthäus heißt es knapp:

Maria, die Mutter Jesu, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammen gekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. (Mt 1,18)

Ausführlicher berichtet uns über die Verlobung Marias mit Josef das apokryphe Protoevangelium des Jakobus‘. Nach dieser Schrift wurde Maria im Alter von drei Jahren von ihren Eltern Anna und Joachim und den Tempel gebracht und dort den Priestern übergeben.

Als Maria zwölf Jahre alt war, hielten die Priester Rat und sagten: "Siehe, Maria ist im Tempel des Herrn zwölf Jahre alt geworden. Was sollen wir nun mit ihr tun, damit sie nicht das Heiligtum des Herrn, unseres Gottes, beflecke?" Und die Priester sagten zu ihm: "Du stehst am Altar des Herrn. Geh hinein und bete für sie! Und was dir Gott der Herr kundtun wird, das werden wir tun."
Und der Priester trat ein in das Allerheiligste und nahm das Gewand mit den zwölf Glöckchen und betete für sie. Und siehe, ein Engel des Herrn stand da und sagte: "Zacharias, Zacharias, geh hinaus und versammle die Witwer des Volkes, die sollen jeder einen Stab tragen, und wem Gott der Herr ein Zeichen gibt, für den soll sie Frau sein!" Und die Boten gingen hinaus in die ganze Gegend von Judäa. Die Posaune des Herrn erscholl, und siehe, alle liefen herzu.
Josef aber warf seine Axt weg und ging auch selbst zur ihrer Versammlung hinaus. Und als sie versammelt waren, begaben sie sich zu dem Priester und nahmen ihre Stäbe mit. Der Priester nahm die Stäbe von ihnen entgegen, betrat den Tempel und betete. Nach Beendigung des Gebets nahm er die Stäbe, ging hinaus und reichte sie ihnen. Doch ein Wunderzeichen war nicht an ihnen. Den letzten Stab bekam Josef. Und siehe, eine Taube kam aus dem Stab hervor und ließ sich auf Josefs Haupt nieder. Der Priester sprach: "Josef, Josef, dir ist durch das Los die Jungfrau des Herrn zugeteilt worden. Nimm sie in deine Obhut!"
Josef entgegnete ihm und sagte: "Ich habe Söhne und bin alt, sie aber ist ein junges Mädchen. Ich fürchte, ich werde zum Gelächter für die Söhne Israels." Da sprach der Priester: Josef, fürchte den Herrn deinen Gott, und denk an alles, was Gott Datan, Abiram und Korach getan hat, wie die Erde gespalten wurde und alle verschlungen wurden wegen ihrer Auflehnung. Und fürchte dich, Josef, dass dies nicht auch in deinem Haus geschehe!"
Und Josef geriet in Furcht und nahm sie in seine Obhut. Und er sprach zu ihr: "Maria, ich habe dich aus dem Tempel des Herrn empfangen. Ich lasse dich nun in meinem Haus. Denn ich gehe fort, um die Bauwerke zu errichten. Dann werde ich zu dir kommen. Der Herr wird dich behüten."