Die Heiligen

13.5. Hl. Servatius

Servatius

Servatius
+ um 450
Bischof
Märtyrer

Unter der Figur der hl. Servatius vermischen sich vermutlich zwei Überlieferungen. Vom Geschichtsschreiber Sulpicius Severus wird ein Servatius aus Gallien erwähnt, der 343 an der Synode von Serdica (dem heutigen Sofia) und 359 an einer weiteren in Rimini teilnahm und dabei vor allem als Gegner der Arianischen Irrlehre auftrat. Dieser ist wohl nicht identisch mit dem hl. Servatius, dem ersten Bischof von Tongern, den Gregor von Tours in seiner Ende des 6. Jahrhunderts verfassten Historia francorum erwähnt, da nach heutigem Stand der Wissenschaft die Gründung dieses Bistums erst in der Mitte des 5. Jahrhunderts anzusetzen ist und nicht bereits im 4. Jahrhundert.

Servatius war der Sohn jüdischer Eltern aus Armenien. Er wurde Christ und kam schließlich nach Gallien, wo er der erste Bischof von Tongeren, der ältesten Stadt Belgiens, wurde. Bei einer Reise nach Rom wurde ihm in einer Erscheinung des hl. Petrus der Hunneneinfall vorhergesagt, der dann tatsächlich im Jahr 450 erfolgte. Nach seiner Rückkehr verlegte er den Bischofssitz deshalb nach Maastricht und warnte seine Mitbürger vor der drohenden Gefahr. Bald darauf starb er dort. Der Legende nach soll er mit einem Holzschuh erschlagen worden sein.

Von Servatius werden zahlreiche Heilungen und Wunder berichtet. Der Schrein des Heiligen befindet sich im Servatius-Dom in Maastricht. Dieser wurde zu einem bedeutenden Wallfahrtsort des Mittelalters und auch heute noch findet dort alle sieben Jahre eine große Wallfahrt zu Ehren des Heiligen statt. Für das Jahr 1496 sind über 100.000 Pilger als Teilnehmer am Servatius-Fest bezeugt. Die Servatius-Kirche in Maastricht ist die älteste Kirche der Niederlande und dort die einzige über dem Grab eines Heiligen.





Eisheilige
Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi, und am Schluss fehlt nie die kalte Sophie.

So lautet eine alte Bauernregel. Anfang Mai kommt es in Mitteleuropa nach warmen Frühlingstagen oft noch einmal zu einem Kälteeinbruch, der an Pflanzen große Schäden verursachen kann, ein bis heute gefürchtetes Naturereignis. Die "Eisheiligen" waren dem Namen nach allen bekannt. Es handelt sich dabei um die Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia.