Gereon von Köln
Viktor von Xanten
und Gefährten
+ um 300
Märtyrer
Gereon von Köln und Viktor von Xanten gehörten zu den Offizieren der legendären thebäischen Legion, die um das Jahr 300 unter den Kaisern Diocletian und Maximian das Martyrium erlitten hat. Die thebäische Legion bestand aus Christen, die überwiegend aus Ägypten stammten. Die Kaiser setzten sie im Alpenraum ein, um gegen germanische Stämme zu kämpfen. Als der Kaiser von den Soldaten verlangte, den heidnischen Göttern zu opfern, weigerten sie sich und wurden daraufhin hingerichtet.
Man geht davon aus, dass zur Zeit Kaiser Diocletians die Sollstärke einer Legion etwa aus 1000 Soldaten bestand. Die Legion war untergliedert in einzelne Abteilungen zu je etwa 300 Soldaten. Daraus ergibt sich jeweils die Zahl von etwa 300 Gefährten, die zusammen mit ihrem Offizier das Martyrium erlitten haben.
Während der Großteil der Legion zusammen mit ihrem Anführer Mauritius in Agaunum an der Rhone, dem heutigen Saint-Maurice das Martyrium erlitt, zogen einzelne Truppen weiter nach Norden und wurden später im Zuge der Christenverfolgungen hingerichtet. Verschiedene Städte rühmen sich, dass ein Offizier der thebäischen Legion bei ihnen als Märtyrer gestorben ist, und haben ihn zum Stadtpatron erhoben.
Felix, Regula und Exuperantius starben in der Gegend von Zürich und sind Patrone dieser Stadt, Cassius und Florentius sind die Stadtpatrone von Bonn, der Xantener Dom ist dem hl. Viktor geweiht und die Kirche zu Ehren des hl. Gereon ist eine der großen Kirchen Kölns.
Der Offizier Gereon wurde zusammen mit seinen christlichen Soldaten in der Gegend von Köln enthauptet. Der Ort hieß später "Mechtern" (volkssprachlich entstanden aus dem lateinischen "ad martyres", was auf das Martyrium des hl. Gereon und seiner Gefährten hinweist). Der kopflose Leib Gereons wurde in einen Brunnen vor den Mauern der Stadt Köln geworfen.
An der Stelle, wo der Brunnen gewesen sei, auf dem christlichen Römerfriedhof vor den Toren von Köln, ließ Kaiserin Helena die Kirche St. Gereon errichten. Gregor von Tours berichtet von dieser Kirche als Grabstätte für 50 Märtyrer der thebäischen Legion. Im 10. Jahrhundert wurde die alte Kirche durch das mächtige heutige Gebäude ersetzt. 1121 wurde ein Leichnam gefunden, der als der des hl. Gereon gilt.
Der Name Xanten leitet sich her von einer Begräbnisstätte "ad sanctos", also bei den Heiligen, womit die Gräber der heiligen Märtyrer Viktor und seiner etwa 300 Gefährten gemeint sind, die schon bald große Verehrung erfahren haben. Bald wurde eine Kirche über den Gräbern der Heiligen erbaut, aus der nach vielen Neu- und Umbauten schließlich der heutige Xantener Dom entstanden ist.
Viktor bedeutet Sieger. Er hat sein Leben hingegeben als Opfergabe (victima) für Christus. Scheinbar besiegt von der Macht des Bösen ist er doch als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen, weil Christus diejenigen, die für seinen Namen leiden und sterben müssen, mit dem Siegeskranz ewigen Lebens krönt.
Heiliger Viktor, bis zur Hingabe des Lebens hast du mit deinen Gefährten dem Herrn die Treue bewahrt. So habt ihr euch als Opfergabe hingegeben und seid als Sieger für die Hochzeit des Lammes gekrönt worden.
Erbittet für uns, dass auch wir die Menschenfurcht überwinden, die Bewährung des Lebens in der Kraft des Glaubens und der Liebe bestehen und so in unserer Zeit Zeugen für Jesus Christus und sein Reich werden. Amen.